Freitag, 17. Dezember 2010

Hallo Welt

Ne, ich bin nicht im Winterschlaf (obwohl ich das wirklich gerne wäre…). Bin nur gerade megamässig beschäftigt. Die Lektorin hat mir mein Manuskript retourniert. Es ist jetzt rot und nicht mehr schwarz. Wann immer es möglich ist, krame ich meine gesamte Motivation hervor und schreibe Sätze um, verschiebe Wörter und korrigiere Satzzeichen. Nein, eigentlich korrigiere ich nicht, ich ergänze. Dabei muss ich gestehen, dass ich Kommas hasse. Der Blick auf die Seiten meines Manuskripts beweist das unwiderruflich. Während ich mein Buch geschrieben habe, muss mein Hirn geschrumpft und alle gelernten Kommaregeln verdrängt worden sein.

An alle meine ehemaligen Deutschlehrer: Warum zum Teufel haben Sie mir diese sch*** Kommaregeln nicht direkt ins Hirn tätowieren lassen? Oder intravenös zugeführt?
Kann sein, dass Sie damals Diskussionen mit meinen Eltern riskiert hätten. Aber glauben Sie mir, das ist mir momentan ziemlich egal. Ich will einfach nur Kommas richtig setzen können. Ohne nachdenken zu müssen, versteht sich.

Was mich jedoch vor der endgültigen Verzweiflung bewahrt: Milena Moser (bekannte Aargauer Schriftstellerin) beichtet in ihrem Blog, dass sie letzthin ihrem Sohn mehrere falsche Kommas in einen Aufsatz gepflanzt hat.

Nobody’s perfect! Das beruhigt.
Jeder Mensch macht (Komma-)Fehler…

Donnerstag, 11. November 2010

Kleiner Schritt zur Erfüllung eines grossen Traums



Das ist ER. Der erste Ausdruck meines ersten Buches. Das Resultat von 9 Monaten Arbeit, zahlreichen schaflosen Nächten, literweise Kaffee und Tee, mindestens 10kg Schokolade (Schokolade soll ja bekanntlich die Kreativität und Konzentration steigern), mehreren Fingerkrämpfen und einigen emotionalen Höhen und Tiefen.
Massenhaft gute Zusprüche meiner Freunde (Danke Leute, ihr kriegt ne persönliche Widmung - versprochen!) und eiserner Durchhaltewillen haben mich immer wieder vorwärts getrieben und mich nicht aufgeben lassen.

Wow, was für ein unbeschreibliches Gefühl. Diese ‎36'990 Wörter auf 129 Seiten lassen mein kleines Herzchen höher schlagen!

So weit, so gut. Jetzt aber, geht die Arbeit erst richtig los. Unzählbare Stunden Korrekturarbeit warten auf mich. Dann muss das Buch-Cover abgelichtet und der Titel ausgewählt werden. Und und und...! Schritt für Schritt - Richtung Ziel!

Aber auch da kann nichts schief gehen - wenn man die richtigen Leute an seiner Seite hat! Und die hab' ich, thanks!

Donnerstag, 30. September 2010

Magischer Schlaf...

Neulich bin ich über eine iPhone-App mit äusserst origineller Beschreibung gestolpert:

[WARNUNG: Magischer Schlaf ist äußerst effektiv, wenden Sie es NICHT an, wenn Sie fahren oder schwere Maschinen bedienen.]


Da ich ein grosser Fan von Selbstversuchen bin, habe ich diese App auch gleich runtergeladen und getestet. Bei mir hat's tatsächlich gewirkt - ich habe das Ende des 10-minütigen Einschlafrituals nicht mehr miterlebt bzw. habe schon tief und fest geschlafen. Ob dies jedoch an meiner bereits vorhandenen Müdigkeit oder effektiv am "magischen Schlaf" lag, kann ich nicht sagen...

http://itunes.apple.com/ch/app/magischer-schlaf-gratis/id306107230?mt=8

Montag, 13. September 2010

Fastenwoche Tag 7 - Abbautag

Juhuuu…Abbautag – mein neuer Lieblingstag!

Die Sonne schien und ich fühlte mich pudelwohl. Genüsslich biss ich in mein mit Honig bestrichenes Zwieback und kaute jeden einzelnen Bissen langsam und bedacht. Mhhh…lecker!

Zwieback ist das geilste Nahrungsmittel überhaupt. Oder doch Kartoffeln? Nein, Karotten. Nein, dann doch eher Birnen. Wow, ich erlebte gerade ein ganz neues Esserlebnis und konnte mich gar nicht entscheiden, welches Nahrungsmittel mir nun am besten schmeckt.

Als Belohnung für die harten Strapazen (ok, so schlimm war’s nun doch wieder nicht) besuche ich heute Abend das U2-Konzert. Man gönnt sich ja sonst nichts :-)

Mein Fazit für die gesamte Fastenwoche: Eine sehr empfehlenswerte Kur, bei der man nicht fast umkommt vor Hunger und einem dank den Säften das Verzichten nicht ganz so schwer fällt (ausser bei Schoko-Kuchen…sniff). Als Belohnung und netten Nebeneffekt, sind 3kg weniger Gewicht auf der Waage gar nicht soooo schlecht, oder???

Samstag, 11. September 2010

Fastenwoche Tag 6 - Fastentag 5 von 5

Puh, letzter Tag ohne Essen vorbei. Jetzt folgt nur noch der Abbautag, an dem Magen und Darm mit leicht verdaulichen Mahlzeiten wieder an feste Nahrung gewöhnt wird, und dann ist meine 7-tägige Fastenwoche vorbei.

Der letzte Fastentag hatte mir aber doch noch so einiges abverlangt. Und wieder war dieser Geburtstag schuld. Der leckerste Kuchen aller Zeiten (sah jedenfalls so aus, weiss ich ja nicht aus persönlicher Erfahrung) ist am Vortag übrig geblieben und hat den Weg an meinen Arbeitsort gefunden. Da stand er und wurde neidisch beäugt. Natürlich von mir.
Ein Schokoladen-Cake, dem Twix (Schokoriegel) beigemischt wurden. Wie geil ist das denn! Noch nie in meinem Leben habe ich einen derart ansprechenden Kuchen gesehen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich seit 4 Tagen nichts mehr gegessen hatte und mein Urteilsvermögen etwas beeinträchtigt war.

Wie auch immer. Jedenfalls bin ich auf diesen Tag noch viel stolzer als auf alle anderen. Denn ich habe es tatsächlich geschafft, gefühlte 100 Mal an dem Kuchen vorbei zu gehen ohne einen einzigen, mickrigen Krümel zu probieren.

Vermutlich war der Grund dafür jedoch nicht meine enorme Selbstdisziplin, sondern dass ich meinen Arbeitskollegen quasi dazu genötigt habe, mir nach meiner Fastenwoche nochmals genau diesen Kuchen mitzubringen :-)

Jedenfalls habe ich das Ding durchgezogen und freue mich auf morgen – auf mein Zwieback-Frühstück. Erstaunlich, wie man sich plötzlich wieder auf klitzekleine kulinarische Dinge freuen kann…

Freitag, 10. September 2010

Fastenwoche Tag 5 - Fastentag 4 von 5

Der vierte Tag war der Horror. Der schlimmste Tag meiner bisherigen Fastenzeit. Nicht weil ich Hunger oder Schmerzen hatte, sondern weil dieser Tag der Geburtstag meines Arbeitskollegen war. Bei uns im Geschäft ist es üblich, dass das Geburtstagskind das Znüni oder Dessert für alle mit bringt. Das tat dieser Kollege auch. Das Wort „alle“ müssen wir jedoch an dieser Stelle durch „alle, ausser mich“ ersetzen.

Ich bin ein absoluter Dessert-Fan – und durfte mit ansehen, wie leckere Nussgipfel und eine köstliche Schwarzwäldertorte Stück für Stück aufgegessen wurden. Ohne mich. Also doch, ich war immerhin dabei und verfolgte jeden einzelnen Bissen mit Adleraugen, bis er schliesslich im Mund (leider nicht in meinem...) verschwand und für immer weg war. Ich hing förmlich an deren Lippen und litt. Ja, ich litt. Und das nicht zu knapp.

Mein Stolz liess es jedoch nicht zu, dass ich zwei Tage vor dem Ziel noch aufgab. Ich hatte immerhin schon mehr als die Hälfte hinter mich gebracht und fühlte mich wirklich gut. Da war Aufgeben kein Thema. Also biss ich durch (nicht wortwörtlich zu verstehen) und war froh, als der Feierabend mich von meinen Qualen erlöste.

Morgen, auf ein Neues… aber wehe es feiert jemand Geburtstag!

Donnerstag, 9. September 2010

Fastenwoche Tag 4 - Fastentag 3 von 5

Am dritten Tag hatte sich mein Körper langsam aber sicher an die fehlende feste Nahrung gewöhnt. Hungergefühle waren nach wie vor keine vorhanden und die Gliederschmerzen ebenfalls verflogen. Der Kaffee-Entzug war zum Glück nur halb so schlimm.

Da ich während der Fastenwoche absichtlich auf meine wöchentlichen Sporteinheiten verzichtet hatte, kam mir gar nie in den Sinn, dass mein Körper auf Sparflamme umgeschaltet hat. Dies zeigte er mir aber subito, als ich morgens im Geschäft 10 Schachteln Papier eine steile Treppe hoch ins Archiv schleppen wollte. Normalerweise trage ich locker 2 Schachteln gleichzeitig. Nicht aber während der Fastenzeit. Ich hatte schon Mühe eine einzige Schachtel nach oben zu bugsieren. Wer also ebenfalls fasten möchte, sollte dies definitiv nicht währen der Vorbereitungszeit auf einen Marathonlauf planen.

Um nach 9,5 Stunden Arbeit die 3 weiteren Schulstunden meiner besuchten Weiterbildung gut zu überstehen, gönnte ich mir vor Schulbeginn dann doch noch einen Löffel Honig und ein paar Traubenzucker (gemäss Ratgeber offiziell erlaubt). So konnte ich einen möglichen Schwächeanfall vorbeugen.

Dass ich während dem Unterricht trotzdem fast weggepennt bin, ist ein anderes Thema und hat nichts mit dem Fasten zu tun… :-)

Halbzeit geschafft! Bin jetzt schon stolz und überlege gerade, ob ich die Fastenwoche noch um ein paar Tage verlängern soll.

Mittwoch, 8. September 2010

Fastenwoche Tag 3 - Fastentag 2 von 5

Der zweite Fastentag setzte meinem Körper definitiv mehr zu als der erste. Ich hatte zwar immer noch kein Hungergefühl, litt jedoch unter dumpfen Gliederschmerzen. Alles tat mir weh und ich fühlte mich, als ob mich ein LKW überfahren hätte. Im Ratgeber konnte ich nachlesen, dass dies Entzugserscheinungen sind. (Bitte was? Bin doch kein Junkie!)

Kaffee-Entzug! Wie krass ist das denn? Ich trinke täglich 2-3 Tassen Kaffee und wenn ich dies einmal nicht tue, fängt mein Körper an zu rebellieren. Tzzz…! Feste Nahrung vermisst er anscheinend nicht, Koffein hingegen schon. Da soll einer dieses Gebilde verstehen.

Ansonsten habe ich den Tag erstaunlich gut überstanden und konnte sogar neidlos meinen Arbeitskollegen beim Mittagessen zusehen. Ein paar Sekunden überlegte ich mir tatsächlich, von nun an regelmässig (ca. 2x im Monat) einen Fastentag einzulegen. Mal schauen ob ich Ende Woche immer noch gleicher Meinung bin…

Dienstag, 7. September 2010

Fastenwoche Tag 2 - Fastentag 1 von 5

Brav schlürfte ich meinen Bio-Kräutertee, würgte 2 Kaffeelöffel Leinsamen ohne zu kauen runter und wartete auf das einsetzende Bauchknurren. Seltsamerweise blieb dies aus. Vielleicht lag das an den verschiedenen Biotta-Frucht- und Gemüsesäften, die täglich ml-genau abgemessen und getrunken werden müssen bzw. dürfen. Ja, es ist tatsächlich ein „dürfen“ – wenn nicht sogar ein „unbedingt wollen“.

Wenn man nämlich keine feste Nahrung zu sich nehmen darf, ist man für jedes flüssige Nahrungsmittel dankbar, welches mehr Geschmack als Wasser oder Tee aufweist.

Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich die zweite „leichte Mahlzeit“ des Vorbereitungstages durch Popcorn im Kino und einen Besuch beim Burger King ersetzt hatte. (Schande über mich)

Ständig wartete ich darauf, dass mir schwindlig oder übel wurde. Aber auch da hielt sich mein Körper sehr wacker. Die einzige Schwäche, die mein Körper anzeigte, war eine leichte Müdigkeit. Diese wurde jedoch durch ein kleines Mittagsschläfchen im Auto schnell aus dem Weg geräumt.

Fazit: Erster Tag gut überstanden – ohne gedankliche Heisshungerattacken und ohne Anzeige wegen (Bauch-)Lärmbelästigung.

Fastenwoche Tag 1 - Vorbereitungstag

Eine Kollegin erzählte mir von der Biotta-Wellness-Fastenkur. Nein, sie schwärmte regelrecht davon. Wie ich bin, liess ich mich total mitreissen und stürmte bereits am nächsten Tag in die Apotheke um mich mit der Fastenwoche-Box einzudecken. Der Karton beinhaltete alle verschiedenen Biotta-Säfte, Leinsamen, Tee und natürlich eine detaillierte Beschreibung zur Fastenwoche. Nach einem Vorbereitungstag wird fünf Tage gefastet – nur flüssige Nahrung in Form von Tee, Wasser und Saft – danach wird der Körper mit einem Aufbautag wieder an „normale“ Nahrung gewöhnt.

Klingt doch ganz einfach. Hier nur für euch meine Erlebnisse während dieser Fastenwoche. Es geht los…

Vorbereitungstag:
Bis zum späteren Nachmittag war alles noch im grünen Bereich. Ich hielt mich strikt an das Ernährungsprogramm, trank den empfohlenen Saft mit abführender Wirkung und gönnte mir mittags eine leichte Mahlzeit.

Da war ich schon verdammt stolz auf mich. Dieses Gefühl hielt jedoch nur so lange an, bis ich mich mit meinen Freundinnen im Starbucks auf eine Weiber-Tratsch-Runde traf.

Vanille-Frappuccino-mit extra Schlagsahne! Lecker!

Schon am ersten Tag verstiess ich gegen jede Fastenregel, unglaublich. Welche weiteren Sünden danach noch folgten, könnt ihr beim nächsten Artikel „erster Fastentag“ nachlesen.

Zu meiner Verteidigung (und zur Beruhigung meines schlechten Gewissens) muss ich noch erwähnen, dass der Ernährungsplan des Vorbereitungstages nur als Empfehlung gilt. Ich hab da wohl ein paar Dinge „ausgetauscht“. Nicht weiter tragisch, oder?

Donnerstag, 2. September 2010

Kann ein Auto obdachlos sein?

Ja, es kann. Mein Auto ist nämlich momentan genau das.

Vor kurzem ist in meinem Wohnort ein neues Parkplatzreglement in Kraft getreten. Die weissen (Gratis-) Parkplätze wurden abgeschafft. Irgendwann ist eine Broschüre mit den Änderungen ins Haus geflattert. Riesengross stand da: Parkkarten für Anwohner für 300 Stutz pro Jahr.

Ein faires Angebot, fand ich. Voller Enthusiasmus rief ich umgehend das Stadtbüro an, um mir solch eine Anwohnerparkkarte zu sichern. Die anfänglich noch nette Dame fragte mich, an welcher Strasse ich wohne. Ich gab ihr bereitwillig Auskunft und bekam die Antwort: „Sie wohnen in der Altstadt-Zone. Sie haben kein Anrecht auf eine Parkkarte.“

Ich: „Oh, ok. Habe ich eine andere Parkmöglichkeit?“

Nicht mehr ganz so nette Dame: „Nein. Ausser Sie finden irgendwo in einem Parkhaus einen Dauerparkplatz. Aber das können Sie eigentlich sowieso vergessen, da gibt es Wartelisten mit mind. 40 Personen.“

Ich: „Aber irgend eine Möglichkeit muss es doch geben. Schliesslich wohne ich hier und bezahle hier auch meine Steuergelder.“

Sehr unfreundliche Dame: „Da kann ich auch nichts dafür, schliesslich haben Sie vor vier Jahren dafür abgestimmt. Selber schuld.“

Ah ja, habe ich das?

Ich: „Wohl kaum. Damals habe ich noch gar nicht hier gewohnt.“

Tuut-tuuuut-tuuuut

Das war wohl nichts. Auf der Infobroschüre stand jedoch als Kontakt nicht nur das Stadtbüro, sondern auch die Stadtpolizei. Also beschliesse ich, mich mit der Polizei anzulegen. In der Hoffnung, dass diese etwas „dümmer“ ist, rufe ich auch da an und gebe mich völlig ahnungslos.

„Guten Morgen. Ich hätte gerne so eine Anwohnerparkkarte? Können Sie mir da weiterhelfen?“

(Bitte nicht fragen wo ich wohne, bitte nicht. Bitte bitte bitte.)

Noch etwas verschlafener, aber wahnsinnig hilfsbereiter Polizist: „Klar, kann ich Ihnen helfen. Kein Problem.“

Juhuuu… Stadtpolizei ist doch dümmer als Stadtbüro *freu*. Danke, lieber Polizist. Du hast ab sofort 1 Fan mehr (falls es da überhaupt schon andere Fans gibt).

Polizist wird langsam wach: „Oh, warten Sie. Wo wohnen Sie eigentlich?“

SCHEISSE. Doch nicht so dumm.

Missmutig nenne ich meine Adresse und bekomme prompt die befürchtete Antwort: „Tut mir leid, ich darf Ihnen keine Parkkarte ausstellen. Anwohner der Zone A haben keinen Anspruch.“

Grrr… minus 1 Fan!!!!

„Habe ich eine andere Möglichkeit?“

Sehr wacher Polizist: „Ja, klar.“

Oh! Ich werde hellhörig und frage hoffnungsvoll (plus 1 Fan?): „Und die wäre?“

Verdammt wacher, aber doooooooofer Polizist: „Steigen Sie auf öffentliche Verkehrsmittel um.“

Tuut-tuuuut-tuuuut

Ja vielen herzlichen Dank auch. Definitiv: MINUS 1 Fan!!!

Montag, 16. August 2010

Erster Einsatz als freie journalistische Mitarbeiterin...

Endlich - ein grosser Traum ist wahr geworden...!

Hier mein erster Beitrag im Magazin Aaround:

http://www.aaround.ch/

(PDF Aktuelle Ausgabe, Seite 5)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Freitag, 23. Juli 2010

Freundschaft...


Ein echter Freund tritt ins Zimmer,

wenn der Rest der Welt es verlässt.

von Walter Winchell



Schreibstar TV

Juhuu... mein Beitrag zum Thema "Meine Beerdigung" hat's unter die Top-"was weiss ich" geschafft ;-)

http://www.schreibstar.tv/trainingscamp/schreibaufgabe-und-gewinnspiel/runde-4/3/

Seite 3, Beitrag Nr. 7

Die (Un-)Lust am Essen...

Bald steht ein besonderer Anlass vor der Tür. Sonntagsbrunch mit vielen lieben Leuten ist angesagt. Ein köstliches Frühstücksbuffet wartet auf uns. Frisch gebackenes Brot, würziger Käse, Müesli und was sonst noch alles dazu gehört. Wieder einmal so richtig schlemmen und geniessen. Mmhh, lecker!

Die Vorfreude ist gross. Beziehungsweise war gross. Bis gestern jedenfalls. Seit da weiss ich nämlich, dass mein Körper eine aggressive Abneigung gegen Kuhmilch hat. Aber damit nicht genug. Erbarmungslos meinte die Therapeutin: „Weizenprodukte sollten Sie auch vermeiden. Ach ja, und dann wären da noch weitere Lebensmittel, die Sie in Zukunft besser von Ihrem Speiseplan streichen.“

„Aha… und die wären?“ Kaum ausgesprochen, bereute ich die Frage bereits. Wollte ich das wirklich wissen? Ein paar Minuten später wusste ich: Die Antwort lautet NEIN!

„Hühnchen, Schweine- und Kalbfleisch. Und dann wären da noch: Soja-Produkte. Und Mais. Und Zitrusfrüchte. Und Haselnüsse. Und und und…“

Mir wurde schlecht. Nein, nicht wegen einem Glas Kuhmilch oder einem Teller Pasta. Sondern schlichtweg, weil ich bisher noch mit Genuss meine Lieblingsgerichte verschlang und Freude an der Nahrungsaufnahme hatte. Betonung auf HATTE. Ich gehöre nämlich tatsächlich noch zu der Sorte Frau, die gerne isst und sich über gemütliche Abende mit Freunden im Restaurant freut. Oder sollte ich jetzt besser sagen: Gehörte zu der Sorte Frau?

Nein, danke. Ich möchte kein Stück NORMALES Brot. Ich knabbere lieber an meiner ausgetrockneten Scheibe Dinkelbrot.

Käse? Liebend gern, aber NEIN. Ausser er riecht nach Schaf. Dann darf ich ihn genüsslich verschlingen. (Oh wie toll… würg!)

Pasta? Oh ja, gerne… falls die Nudeln aus Dinkel hergestellt wurden. Ja, auch Vollkorn-Teigwaren beinhalten Weizen und sind deshalb strengstens verboten. Nur Dinkel ist erlaubt, hallelujah!

Einzig die verbotenen Fleischsorten liessen mich mehr oder weniger kalt, da ich ohnehin selten Fleisch esse. Wenn doch, dann nur Hühnchen. Was das bedeutet? Ich bin ab sofort Vollblut-Vegetarierin.
(Zu meinem Glück wollte mich die Therapeutin nicht auch noch auf Gemüse-Unverträglichkeiten testen. Uff!)

Nachdem ich mich vom ersten Schock erholt hatte, startete ich noch einen letzten verzweifelten Versuch und fragte meine Therapeutin: „Was ist mit Kaffee?? Ich liebe Cappuccino und Latte Macchiato.“

„Kaffee geht in Ordnung…“, meinte sie.

Mein inneres Ich jubelte und führte Freudentänze auf.

Doch dann fuhr sie fort: „…jedoch OHNE Milch.“

Was?? Wie bitte?? Habt ihr jemals einen Cappuccino OHNE Milch getrunken??

Nun hat mein inneres Ich definitiv ausgetanzt. Fertig, finito, aus, basta. Nein, nicht Pasta (ausser Dinkel natürlich). BASTA!

Was ich noch vergessen habe zu erwähnen: 1 Packung Dinkel-Nudeln kostet mindestens doppelt, wenn nicht dreimal so viel wie Weizenteigwaren. Das gleiche gilt übrigens für Schafmilchjoghurt, Schafskäse, Dinkelbrot etc. Irgendwie positiv. Dann weiss ich wenigstens, warum ich (fast) nichts mehr essen kann – mir wird nicht nur die Essenslust genommen, sondern auch der Inhalt meines Geldbeutels.

Guten Appetit! Lasst es euch schmecken – solange ihr das noch sorgenfrei tun könnt!

Freitag, 25. Juni 2010

Apropos Urugayer...

Liebes Schweizer Fernsehen

Wenn Sie das nächste Mal die Paraguayer als Paraguayaner bezeichnen, lesen Sie doch bitte vorher diesen Blog. Dann wüssten Sie nämlich, dass Sie völlig daneben liegen mit Ihrer Benennung.

Egal ob Uruguay oder Paraguay – die gemeinsame Endung bleibt auch bei der Bezeichnung der Bevölkerung gleich!

Vielen Dank!

Immer wieder köstlich...

Mittwoch, 16. Juni 2010

Uruguayaner, Uruguayer oder Uruguayesen?

WM-Fieber? Ich? Nö. Fühle mich kerngesund.

Klar, wenn die Schweiz spielt, muss selbst ich dabei sein bzw. das Spiel am TV verfolgen. Während sich andere über Spieltaktik oder Torchancen unterhalten, stelle ich mir jedoch ganz andere Fragen:

Wie heissen eigentlich die Bewohner von Uruguay? Sind das Uruguayaner, Uruguayer oder doch Uruguayesen? Und warum heissen die Franzosen nicht Frankreicher? Können Koreaner trotz ihrer kurzen Beinen genau so schnell laufen wie die Spieler anderer Mannschaften? Wie verständigt sich der koreanische Schiedsrichter mit dem französischen Fussballspieler?

Wie ihr seht, gibt es zum Thema WM nicht nur fussballtechnische Fragen zu klären.

Falls die Schweiz nicht weiterkommen sollte, ist Holland mein nächster Favorit. Nein, natürlich nicht wegen deren spielerischen Leistung, sondern wegen Sylvie. Sylvie van der Vaart ist nämlich der wirkliche Stern am holländischen Fussballhimmel. Sie hat bereits gesiegt, während ihr Ehemann Rafael und seine Teamkameraden noch literweise Schweisstropfen davon entfernt sind.

Fussball ist meiner Meinung nach äusserst oberflächlich. Da interessiert sich niemand für den Charakter der einzelnen Spieler. Hauptsache Tore schiessen und Glanzleistungen erbringen. Schade eigentlich. Genau aus diesem Grund braucht es Menschen wie mich, die sich auch noch um andere (brutal wichtige *g*) Fragen kümmern.

In diesem Sinne: „Hopp Schwyz“ und „Hup Holland“!

PS: Die Bewohner von Uruguay heissen übrigens Uruguayer. Und zur Klärung aller weiteren Fragen: Wikipedia gibt gerne Auskunft :-)

Mittwoch, 2. Juni 2010

(Un)möglich…

Heute in den frühen Morgenstunden – 03.12 Uhr.

Ein Geräusch hat mich geweckt. Vor meinem Schlafzimmerfenster vernehme ich lautes Vogelgezwitscher.

1. Gedanke: Ich wohne mitten in der Stadt. Hier leben keine Vögel. Ausser Tauben. Aber Tauben finde ich doof. Sie sind zu fett, um auf das Dach zu fliegen. Zudem zwitschern Tauben nicht, sie gurren. Wie also, ist das möglich?

Ich öffne das Fenster. Das Vogelgezwitscher wird lauter und vermischt sich mit leisem Geplätscher. Es regnet.

2. Gedanke: Habe ich je zuvor einen Vogel bei strömendem Regen fliegen sehen? Und Tauben erst recht nicht. Nasse Tauben sind noch viel schwerer als trockene Tauben. Unmöglich!

Angestrengt starre ich in die Nacht hinaus. Es ist stockdunkel.

3. Gedanke: Schlafen Vögel irgendwann? Möglicherweise nicht. Tauben schon, die schlafen den ganzen Tag und wenn sie nicht schlafen, fressen sie. Sonst wären sie ja nicht so fett. Unmöglich.

Ich bin verwirrt. Ist das wirklich möglich?

Der 4. Gedanke durchzuckt mich wie ein Blitz: Vor dem Zubettgehen hatte ich eine total verrückte, unmögliche Idee. Stundenlang stellte ich mir die Frage: Ist das möglich?

Das Vogelgezwitscher gibt mir die Antwort: Alles ist möglich!

Hin und wieder schafft es sogar eine Taube aufs Dach und wenn sie erkältet oder heiser ist, klappt das mit dem Zwitschern sicher auch irgendwann. Nichts ist unmöglich.

Also setze ich mich an meinen Laptop und mache das Unmögliche möglich.
Worum es sich bei dieser geheimnisvollen Idee handelt, kann ich euch leider noch nicht verraten (top secret!). Irgendwann werde ich das Geheimnis lüften. Grosses Tauben-Ehrenwort!

Nur so viel sei gegurrt… ähm… gesagt: Sie ist (un)möglich!


(Jetzt setze ich mich aufs Dach und warte auf eine nicht ganz so fette Taube – Nur damit ich sie beglückwünschen und ihr die drei Zehen schütteln kann. Alles ist möglich.)


Mittwoch, 26. Mai 2010

Wortgeplänkel...

Kürzlich bin ich über den Ausdruck „positive Überraschtheit“ gestolpert. Gibt es diese Bezeichnung überhaupt? Ich glaube schon, mir gefällt’s jedenfalls.

Lustigerweise (Oder doch komischerweise? Oder seltsamerweise? Man weiss es nicht so genau…) gibt es massenhaft Wörter und Redewendungen dieser Art. Ich, als bekennende Wort-Fanatikerin, finde solche Ausdrücke zum Schreien komisch. Muss man zwingend schreien wenn man etwas lustig findet? Ach, wie herrlich das alles doch ist. Jedes einzelne Wort kann man drehen und wenden. Und manchmal, aber nur manchmal, ergibt sich daraus ein ganz anderer Sinn.

Als Schweizerin tue ich mich des Öfteren schwer in der Wortwahl und frage mich: Ist das wirklich ein richtiges, deutsches Wort oder mal wieder nur eine schweizerdeutsche Fassung davon?

Zum Beispiel das Wort „springen“: In richtigem Hochdeutsch nennt man das auch hüpfen oder hopsen. In der schweizerdeutschen Sprache heisst „springen“ jedoch laufen oder gehen.

Wenn ein Schweizer also sagt „Spring so schnell du kannst!“ heisst das nicht, dass du wie ein tollwütiger Gummiball umher hopsen sollst. Nein, es bedeutet ganz einfach: „Lauf so schnell du kannst!“ Also nimm deine Beine in die Hand (nicht wortwörtlich gemeint) und lauf um dein Leben.

Hier ein paar Wortspiele für euch. Immer wieder lustig :-)

Neulich in der Suppenküche hab ich ein rührendes Mädchen kennen gelernt.

Ge-ni-tiv ins Wasser, weil‘s Da-tiv ist.

Ich summe, also bien ich - mosquito ergo sum!

Telefonhörer müssen nicht unbedingt mies drauf sein, nur weil sie schlecht aufgelegt sind.

Ich hab einen Kumpel, der ist DJ. Wir verstehen uns eigentlich echt gut, aber am Telefon ist's aussichtslos: Immer legt er auf…!

Dienstag, 18. Mai 2010

BEINhart BE(e)INdruckend..

Spätabends wusste ich nur eines, ich will und muss schreiben. Also nicht „müssen“ weil mir jemand ein Messer an die Kehle presst, sondern weil ich mir endlich mal wieder eine Nacht im Tiefschlaf gönnen wollte. Das mit dem „Schreiben auf Knopfdruck“ ist jedoch so eine Sache, die bei mir selten funktioniert. Trotzdem quetschte ich mich mit Stift und Block in meinen Schreibsessel und zwang mich zum Nachdenken. Welche Themen waren so bedeutungsvoll, dass sie es verdient hatten in meinem Blog erwähnt zu werden?

Ich grübelte, bis meine grauen Hirnzellen beinahe den Freitod wählten. Nicht nur mein Gehirn wollte nicht mehr arbeiten, auch meine Beine – die ich mühsam auf dem Stuhl ineinander geschlungen hatte – machten sich unangenehm bemerkbar. Sie kribbelten hartnäckig, doch ich schenkte ihnen keine Beachtung und tüftelte weiter an einem ultimativ genialen Thema. Irgendwann wurde es ihnen zu bunt und sie schliefen ein. Einfach so. Als ich mich regte, begannen sie wie Feuer zu brennen. Sie kribbelten und surrten, als wollten sie mich kitzeln. Oder war es eher ein Wachrütteln? Meine Beine sind verdammt clever. Sie hatten nämlich ohne ein Wort zu sagen ihr Ziel erreicht. Ich war wachgerüttelt – ich hüpfte auf einem Bein quer durch das Wohnzimmer und wünschte mir, dass das Taubheitsgefühl und das lästige Kribbeln endlich aufhörten.

Wie ich da so bescheuert umher hüpfte, erschien endlich die langersehnte, leuchtende Glühbirne über meinem Kopf, wie wir sie aus Comic-Zeitschriften kennen. Der Funke sprang durch die Beinarbeit wortwörtlich über: Wer hatte es mehr verdient, dass über sie geschrieben wird, als unsere eigenen Beine. Die, die uns seit Jahren überall treu begleiten und hintragen – egal an welchen Ort und ohne sich BEINahe den Freitod zu wünschen. Ohne sie wären für uns alltägliche Dinge wie zum Beispiel gehen, aufstehen, Rad fahren usw. beschwerlich und zeitraubend. Ohne sie könnten die Männer nicht vor den Damen auf die Knie fallen und sie um ihre Hand anhalten (Och, schade. *seufz*). Ohne sie könnten wir in Notsituationen nicht um unser Leben rennen. Ohne sie könnten Männer nicht im Stehen pinkeln (darüber lässt sich jedoch streiten, ob das nun ein Vor- oder Nachteil ist…). Ohne sie könnten wir niemandem „ein Bein stellen“. Niemand würde „das Tanzbein schwingen“. Und sich schon gar nicht „für jemanden ein Bein ausreissen“. *autsch*

Beine sind wahnsinnig vielseitig und begabt. Sie können schlafen, jucken, brennen, schmerzen, bluten, rennen oder stützen. Sie sind irgendwie lebendig, auf ihre eigene Art und Weise. Sie sind dehnbar, beweglich, stark, und manchmal sogar angriffslustig. Spätestens dann, wenn wir das unkontrollierbare Bedürfnis verspüren, jemandem gehörig in den Hintern zu treten.

Viele Menschen sehen den Besitz eines eigenen Fortbewegungsmittels in Form eines Autos oder eines Fahrrades als Luxus an. Vergessen wir dabei nicht, dass die meisten von uns – auch ohne Auto oder Fahrrad – ein eigenes Fortbewegungsmittel besitzen? Und erst noch eines, das massgeschneidert auf jeden von uns passt. Haben wir uns schon mal überlegt, wie wichtig unsere Beine für uns sind, welche wir vorwiegend als viel zu selbstverständlich nehmen?

So gesehen sind wir reich. Reich weil wir ein Geschenk – nein, eigentlich gleich zwei Geschenke – erhalten haben. Beine schenken uns alles, was wir brauchen, um uns wohl zu fühlen. Sie schenken uns Bewegungsfreiheit, Sprungkraft, Geschwindigkeit und die Fähigkeit, durch unsere eigene Antriebskraft auf Menschen zu zugehen und sie in die Arme zu schliessen. Menschen, die wir lieben und die uns genauso wichtig sind, wie es die Beine für uns sein sollten.

Kein Bein gleicht dem anderen. Beine sind Individuen. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie schenken uns etwas von unschätzbarem Wert, unsere Unabhängigkeit – und somit auch Freiheit.

PS: Und jetzt weiss ich endlich auch woher das Wort „Beinfreiheit“ kommt. Hals-und Beinbruch!


Dienstag, 11. Mai 2010

Nächtliche Überfälle

Manchmal überfallen sie mich mitten in der Nacht. Völlig unerwartet und äusserst aufdringlich. Sie brennen sich in mein Gehirn wie die Nadel eines Tätowierers in die Haut. Sie lauern irgendwo in einem Versteck und warten sehnsüchtig darauf, ihren grossen Auftritt aufs Parkett (bzw. aufs Papier) zu legen. Da bin ich mir ganz sicher.

Wenn sie dann den Weg in mein Bewusstsein gefunden haben, bleiben sie hartnäckig an Ort und Stelle und lassen sich nicht mehr vertreiben. Die Gedanken. Meine Gedanken. Die Gedanken, die mich Nacht für Nacht vom Schlaf abhalten. Sie wollen raus. Sie wollen sich bemerkbar machen. Sie wollen aufs Papier gebracht werden. Ab und zu versuche ich sie zu ignorieren oder auszutricksen. Meistens jedoch erfolglos. Sie lassen sich weder vertreiben noch verdrängen.

Also verlasse ich mein Bett und setze mich hin. Ich schreibe unsortierte Wörter wirr aufs Blatt. Irgendwann, wenn die Zeit reif ist, werden daraus Sätze. Massenhaft Sätze. Vielleicht sogar eine ganze Geschichte. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Zumindest für den Rest dieser einen Nacht. Und ich schlummere glückselig, immer in Begleitung neuer, nach Aufmerksamkeit haschender Gedanken, die ungeduldig auf ihren grossen Auftritt warten. Vielleicht morgen. Oder übermorgen. Wer weiss. Irgendwann schaffen sie es aufs Papier und bleiben stolz da liegen.

Bis weitere unermüdliche Gedanken mich überreden, sie zu ordnen und aus chaotischen Wörtern ein sinnvolles Gefüge zu bilden. Erst dann – wenn ich die einzelnen Wörter fein säuberlich sortiert, aufgeräumt, um platziert und ins Reine geschrieben habe – geben sie endlich Ruhe. Dann sind sie zufrieden – und mit mir und sich selber im Reinen…!

Sonntag, 25. April 2010

Vom (Nicht-)schreiben...

Gestern war ich an einem Kurs für Schreiberlinge, die am Anfang ihrer Schriftstellerkarriere stehen. Die Dozentin, eine bekannte Autorin aus dem Aargau, gab uns den Tipp, täglich zu schreiben. Egal wo, egal wann, egal wie. Aber mindestens 20 Minuten pro Tag. Jeder Mensch findet täglich 20 Minuten Zeit um zu schreiben, sagte sie. Kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen, begann ich mich innerlich bereits mit 20 Minuten weniger Schlaf abzufinden.


Also stellte ich mir vor dem Schlafengehen den Wecker auf 08.00 Uhr – obwohl Sonntag war. Als dieser klingelte war ich erst gerade gefühlte zwei Stunden im Bett und noch mitten in der Tiefschlafphase. Mühsam quälte ich mich aus meinem herrlich warmen Nest und machte mich startklar.

Startklar zum Schreiben. Immer im Bewusstsein, dass heute der grosse Tag sein könnte. Der Tag, an dem ich die besten Ideen meines Lebens zu Papier bringen und einen absoluten Bestseller schreiben würde.

Ich setzte mich also, bewaffnet mit Papier, Stift und einer Jumbotasse Kaffee, in meinen Lieblingssessel. Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster neben dem Sessel und erwärmten meinen Körper. Ich genoss es, einfach nur dazusitzen, aus dem Fester zu schauen und der Stadt beim Aufwachen zu zusehen. Nach den ersten paar Schlucken aus meiner riesigen Kaffeetasse spürte ich, wie mein Körper und mein Geist langsam zum Leben erwachten.

Jetzt war ich startklar. Dachte ich zumindest. Ich drehte und wendete den Stift zwischen meinen Fingern hin und her. Das Blatt jedoch blieb leer. In der festen Überzeugung, dass sich mehrere hundert Wörter bereits aus meinem Gehirn auf den Weg in die Fingerspitzen gemacht und bloss den Weg dahin noch nicht gefunden hatten, blieb ich stur sitzen und wartete beharrlich.

Nichts tat sich. Meine rechte Hand ruhte gelangweilt auf dem Papier und hielt den Stift fest mit den Fingern umschlossen. Wenn sie hätte sprechen können, hätte sie mich vorwurfsvoll angesehen und gesagt: „Lass mich endlich in Ruhe. Ich bin völlig ahnungslos und weiss überhaupt nicht was ich hier tun soll.“ Ich aber quälte sie weiter. Ich liess den Stift sinken und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf dem Papier herum.

Die Dozentin sagte, wir sollen jeden Tag schreiben. Egal was. Das Wichtigste sei, dass wir überhaupt etwas schreiben.

Also tat ich das. Ich schrieb um mein Leben. Ich schrieb über Ahnungslosigkeit. Über die verzweifelte Suche nach einzelnen Buchstaben, die sich aneinander reihen und zu Wörtern bilden wollten. Ich schrieb – über das „Nichtschreiben“.



PS: Danke, liebe Milena. Dein Rat wird mir bestimmt noch oft bei der Überwindung von Schreibblockaden weiterhelfen.

Freitag, 23. April 2010

Geschirrspüler - Feind oder Freund der Männer?

In einem Unternehmen mit kleiner Küche und Sitzungszimmer, welches über Mittag zur Esskantine umfunktioniert wird, fallen tagtäglich diverse hauswirtschaftliche Arbeiten wie zum Beispiel Geschirrspüler ein- und ausräumen, Kaffeemaschine reinigen oder Pflanzen giessen an. Bei einem zehnköpfigen Team gibt das ordentlich was zu tun. Für neun der zehn Nasen war von vornerein klar: Diese Aufgaben muss die einzige Frau (in diesem Falle wäre ich das) im Team übernehmen.

Ich dagegen war da ganz und gar nicht dieser Meinung. Die Zeiten, in denen die Frauen „nur“ in der Küche gestanden und sich um die Kinder gekümmert haben, sind definitiv vorbei. Früher war die Ausrede der Männer wahrscheinlich: „Du arbeitest ja nicht, also kannst du dich um „diese Dinge“ kümmern.“ Aber wie sieht das heute aus? Ich arbeite Vollzeit und muss „diese Dinge“ trotzdem erledigen? Geht gar nicht, sorry Jungs.

Mit der Kaffeemaschine und dem Grünzeug konnte ich mich ja noch anfreunden, aber dazu auch noch das schmutzige Geschirr meiner Arbeitskollegen wegräumen? Nein, danke. Das ging absolut zu weit.

Also versuchte ich die Jungs regelmässig mit viel Elan und allen möglichen Tricks zu motivieren, wenigstens ihr Geschirr in den ach so super tollen Geschirrspüler zu räumen. Wenn jemand Werbung für Geschirrspüler machen könnte, dann ich. Eine geübtere Person für diese Aufgabe gibt es wohl nicht. Zusätzlich erwähnte ich immer wieder, wie froh wir ALLE doch sein können, dass wir (Betonung auf WIR) überhaupt einen Geschirrspüler haben und nicht von Hand abwaschen müssen.

Eines Morgens, ich war gerade erst nach einem erholsamen Wochenende im Büro eingetroffen, traf mich fast der Schlag als ich die Küche betrat. Die Küchenkombination war übersät von dreckigen Kaffeetassen. Wut stieg in mir auf. Wahrscheinlich war der Geschirrspüler mit sauberem Geschirr gefüllt und die Herren waren mal wieder zu faul um dieses auszuräumen. Ein tolles Willkommensgeschenk für den Wochenstart.

Missmutig öffnete ich die Spülmaschine um das saubere Geschirr rauszunehmen und siehe da – die Maschine war leer. Ich konnte es kaum fassen. Nicht einmal wenn der Geschirrspüler leer war, räumten die Jungs ihre Tassen weg. Als ob ein Unterschied darin besteht, das Geschirr auf die Kombination oder eine Etage tiefer direkt in die Maschine zu räumen. Ich war enttäuscht über so viel Faulheit und beschloss, die Jungs zur Rede zu stellen und mal wieder kräftig auf den Tisch zu klopfen.

Die nächste Teamsitzung stand bevor und ich brachte mein Anliegen auf den Tisch. Die Jungs starrten mich an, als ob ich wieder mal unter dem prämenstruellen Syndrom leiden würde. Ihre Blicke sagten mehr als tausend Worte: Warum zum Teufel machst du so einen Aufstand wegen dieser Kleinigkeit?

Endlich ergriff ein Arbeitskollege das Wort und klärte mich auf, weshalb Männer so denken wie sie denken. Seine ausführliche Erklärung lautete: „Wenn ich mit einer gebrauchten Tasse in der Hand vor dem Geschirrspüler stehe, überlege ich mir dabei folgendes: Soll ich die Spülmaschine öffnen und es wagen einen Blick reinzuwerfen – immer der Gefahr bewusst, dass diese voll sein könnte und ausgeräumt werden muss – oder soll ich doch lieber die Tasse einfach nur auf die Küchenkombination stellen und mich vom Acker machen? Die Antwort ist für jedes männliche Wesen glasklar. Ich wähle Variante Nummer zwei, stelle die Tasse auf die Ablage und suche das Weite.“

Ah ja, logisch. Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen? – Natürlich weil ich eine Frau bin und mir all diese Fragen gar nie stelle. Ich öffne die Spülmaschine automatisch, ohne mir überhaupt Gedanken oder daraus eine Quizfrage zu machen.

Jungs, wie wär’s damit: Geschirrspüler einen Spalt breit öffnen und einen scheuen Blick rein werfen. Wenn er leer ist, Tasse rein und erst DANACH vom Acker machen. Falls er doch voll sein sollte, könnt ihr euch ja immer noch davonschleichen und die Tasse neben der Spüle deponieren. So besteht immerhin eine klitzekleine Chance, dass gelegentlich ein paar wenige Tassen direkt im Spüler landen. Mein Vorschlag wäre jedoch: AUSRÄUMEN!!!

PS: Ich weiss, es sind nicht alle Männer so (sorry an alle fleissigen Geschirrspülmachine-Einräumer). Falls einer von euch zur Minderheit gehören sollte, die den Geschirrspüler als Freund und nicht als Feind ansieht – bitte diese Erkenntnis unbedingt an den Mann bringen. Vielleicht seid ihr ja erfolgreicher als ich…


Montag, 19. April 2010

Die Sache mit dem Aufstehen...

Wer kennt das nicht? Der Wecker klingelt. Montagmorgen.

Die Arbeitswoche schreit unaufhörlich und äusserst penetrant in unserem Gehirn nach Aufmerksamkeit und Präsenz. Mühsam quälen wir uns nach einem anstrengenden Wochenende (man hat ja sonst nie Zeit um das Leben zu geniessen) aus den Federn und versuchen irgendwie eine klare Sicht durch unsere noch schlaftrunkenen Augen zu erhalten.

Eine kalte Dusche würde da vielleicht Abhilfe schaffen. Aber was tun, wenn man kaltes Wasser unerträglich findet? Ganz einfach: Aus hygienischen Gründen wird das kalte Wasser durch warmes ersetzt. Obwohl damit der "Aufwach-Effekt" vermindert wird. Hauptsache frisch geduscht. Der Blick auf die Uhr sagt uns dann, dass es höchste Zeit ist die Wohnung zu verlassen und zum Bahnhof (oder zum Auto) zu laufen. Ja richtig, LAUFEN. Die Zeit zum gehen ist bereits viel zu knapp. Also wird "gemütlich schlendern" zu "gehetzt flitzen" – Wir hechten aus der Haustür und rennen um unser Leben.

So starten wir den ersten Wochentag und kämpfen den ganzen Tag mit Unmengen von Kaffee, Red Bull oder sonstigen Aufputschmitteln gegen unseren Schlafzimmerblick an. Wir fühlen uns, als ob ein riesiger LKW über uns gerollt wäre und die doofen Sprüche der Möchtegern-fitaussehenden Arbeitskollegen lassen nicht lange auf sich warten.

"Du siehst müde aus. Hattest du ein strenges Wochenende?" Nein. Ich bin einfach nur mies gelaunt weil Montag ist und ich bereits in den frühen Morgenstunden einen Marathon laufen musste.

"Bist du krank?" Nein. Ich bin einfach nur ungeschminkt weil die Zeit heute Morgen zu knapp dafür war und ich Kaltwasserduschen (mit Weckeffekt) verabscheue.

Dann muss uns nur noch ein klitzekleines Missgeschick widerfahren, unsere Laune sinkt auf den (Unter-) Nullpunkt und der erste Tag der Woche ist bereits im Eimer. Das kann ja heiter werden.

Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass dies erst der Anfang war. Schliesslich haben wir noch vier weitere Tage hinter uns zu bringen, bevor wir uns endlich ins wohlverdiente Wochenende verabschieden können.

Was aber noch viel tragischer ist, ist die Tatsache, dass sich dieser Montagmorgen-Zustand wöchentlich wiederholt. Die Montage kommen und gehen – ohne sich dafür zu interessieren, ob sie willkommen sind oder nicht. Wir können uns mit Händen und Füssen dagegen sträuben – erfolglos. Jegliche Bemühungen dieser Art sind verschwendete Energie und zudem völlig überflüssig.

So befinden wir uns in einem unaufhaltsamen Teufelskreis und jede Woche scheint die schlimmste Woche unseres Lebens zu werden. Dagegen muss man doch etwas unternehmen, oder?

Mein Gegenmittel: Wer sich Montags nicht nervt und sich grundsätzlich damit abfindet, dass das Aufstehen zum Leben gehört wie Essen und Schlafen, der fängt die Woche viel entspannter an. Dies wirkt sich auch auf die restlichen Tage aus und schon haben wir unser Ziel erreicht. Der Anfang ist schwer und man wird sich noch des Öfteren in Selbstmitleid suhlen. Trotzdem kommt einst der Tag, an dem man federleicht aus dem Bett hüpft und sich sogar darüber freut, dass wieder ein neuer Tag begonnen hat. Bei manchen früher, bei anderen später… aber der Tag wird kommen. Ihr werdet sehen.

Jeder Mensch möchte wahrgenommen werden und positiv auffallen. Dies geschieht garantiert nicht, wenn wir die Hälfte unseres Lebens verschlafen und mies gelaunt durch die Gegend marschieren…!

Und Hand aufs Herz: Wäre es uns nicht irgendwann langweilig, wenn wir nicht aufstehen müssten und keine Aufgaben zu erledigen hätten?

Freitag, 16. April 2010

Aller Anfang ist schwer...

Aber: wer niemals anfängt, wird auch niemals etwas zustande bringen.

Unter diesem Motto habe ich mir einen kräftigen Tritt in den Hintern verpasst und endlich meinen ersten Blog gestartet. Lange genug hat er die kreative Seite meines Hirns in Beschlag genommen und somit anderen Ideen den Platz geraubt. Das soll jetzt ein Ende haben. Mein Hirn ist zu klein, um die ganze Kreativität aufnehmen zu können, die in mir schlummert. Ob ich will oder nicht (doch: ich will!) – ich muss es raus lassen. Sozusagen an euch (r)auslassen.


Wer meinen Blog lesen (und vielleicht auch zwischendurch kommentieren) will, der darf und soll. Herzlichen Dank! Freude herrscht!

Wer den Blog nicht lesen möchte, der muss nicht. Dieser Person rate ich dringend, ihre/seine Meinung zu überdenken ;-)

Wer den Blog eigentlich nicht lesen möchte, aber dies trotzdem tut – ich weiss das zu schätzen und danke dir. Und ebenfalls der Person, die sie/ihn dazu zwingt :-)

Eigentlich schreibe ich diesen Blog aus rein egoistischem Grund. Ich will endlich wieder schlafen. Das kann ich nur, wenn ich meine Gedanken los werden und in die Welt hinaus posaunen kann. Da ich nach durchgeschlafener Nacht besser gelaunt, aufnahmefähiger und dazu auch noch viel erträglicher für meine Mitmenschen bin, ist dieser Grund vielleicht doch nicht ganz so egoistisch.

Also bitte liebe Leute, habt Erbarmen mit meinen Mitmenschen und lest fleissig meine Posts :-)

Das war's für den Moment - Gar nicht schlecht für den Anfang, oder?