Freitag, 10. September 2010

Fastenwoche Tag 5 - Fastentag 4 von 5

Der vierte Tag war der Horror. Der schlimmste Tag meiner bisherigen Fastenzeit. Nicht weil ich Hunger oder Schmerzen hatte, sondern weil dieser Tag der Geburtstag meines Arbeitskollegen war. Bei uns im Geschäft ist es üblich, dass das Geburtstagskind das Znüni oder Dessert für alle mit bringt. Das tat dieser Kollege auch. Das Wort „alle“ müssen wir jedoch an dieser Stelle durch „alle, ausser mich“ ersetzen.

Ich bin ein absoluter Dessert-Fan – und durfte mit ansehen, wie leckere Nussgipfel und eine köstliche Schwarzwäldertorte Stück für Stück aufgegessen wurden. Ohne mich. Also doch, ich war immerhin dabei und verfolgte jeden einzelnen Bissen mit Adleraugen, bis er schliesslich im Mund (leider nicht in meinem...) verschwand und für immer weg war. Ich hing förmlich an deren Lippen und litt. Ja, ich litt. Und das nicht zu knapp.

Mein Stolz liess es jedoch nicht zu, dass ich zwei Tage vor dem Ziel noch aufgab. Ich hatte immerhin schon mehr als die Hälfte hinter mich gebracht und fühlte mich wirklich gut. Da war Aufgeben kein Thema. Also biss ich durch (nicht wortwörtlich zu verstehen) und war froh, als der Feierabend mich von meinen Qualen erlöste.

Morgen, auf ein Neues… aber wehe es feiert jemand Geburtstag!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen